Leuchtturm mitten in KölnSeltener Einblick in den Heliosturm – Video zeigt, wie er von innen aussieht

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Außerhalb der Lichtkuppel des Heliosturms kann man die gesamte Stadt überblicken.

Außerhalb der Lichtkuppel des Heliosturms kann man die gesamte Stadt überblicken.

Er ist der Orientierungspunkt in Ehrenfeld: der Heliosturm. Vor 130 Jahren von der Helios AG erbaut, ist er zum Wahrzeichen des Veedels geworden.

Ganz unscheinbar neben der Lieferrampe eines Möbelhauses befindet sich ein großes stählernes Tor. Man erkennt sofort, dass es sich dabei nicht um einen Eingang handelt, der auf regelmäßigen Publikumsverkehr zugeschnitten ist. Wegen fehlender Fluchtwege ist der Heliosturm nicht für die Öffentlichkeit zugänglich und wird nur zu besonderen Ereignissen erklommen. Ein solches Ereignis bot sich mit dem c/o Pop-Festival für kleine Gruppen Neugieriger im Rahmen einer Führung. 

Isabel Heinrich hat die Führung geleitet und ist an diesem Tag fünfmal rauf und runter gestiegen. Von Erschöpfung aber keine Spur. 

Meisten Kölnerinnen und Kölner kennen Ein- und Ausblick vom Heliosturm in Ehrenfeld nicht

Sie selbst lebt schon ihr gesamtes Leben in Köln und konnte auch erst durch das Festival diesen Anblick genießen. Trotzdem ist sie mit dem Heliosturm bestens vertraut und nimmt die Gruppe nicht nur mit durch das Gemäuer, sondern auch auf eine Reise durch dessen Geschichte. 

1882 wurde die Helios AG in Köln-Ehrenfeld gegründet. Namensgebend war der griechische Sonnengott und das nicht ohne Grund. Ein bestimmendes Element dieser Zeit war Elektrizität und die Helios AG setzte diese in Form von elektrischen Leuchtfeuern um. Leuchttürme auf der ganzen Welt wurden damit bestückt. Um zu testen, ob alles ordnungsgemäß funktionierte, baute man kurzerhand einen eigenen Leuchtturm, mitten in Ehrenfeld, fernab von jeglichem Gewässer.

Heliosturm wurde zum Wahrzeichen von Köln-Ehrenfeld

1894 erbaut, wurde der Turm schnell zum Wahrzeichen des Veedels und der Helios AG. Diese musste allerdings schon 1905 Insolvenz anmelden –zu schnelllebig war der Industriezweig damals. Der Turm mit seinen 44 Metern Höhe ist aber geblieben und verändert hat sich über die Jahre nicht viel.

Über ein immer enger zulaufendes Treppenhaus arbeitet man sich Stockwerk für Stockwerk in luftige Höhen hinaus. An den Backsteinwänden haben sich frühere Besucher verewigt. Oben angekommen muss man sich durch eine Kriechkeller-hohe Zwischenebene quetschen, bevor man dann in die Lichtkuppel hinaufklettern kann.

Ausblick vom Heliosturm zeigt Köln von seiner besten Seite

Damals wie heute ist sie das Herzstück des Turms und ausgestattet mit jeder Menge Leuchtstoffröhren. Früher waren es noch die elektrischen Leuchtfeuer der Helios AG, die hier brannten. Durch eine kleine Luke geht es hinaus in die Freiheit, wo sich Köln von seiner besten Seite zeigt. 

So weit das Auge reicht, lassen sich bekannte Orte und Wahrzeichen der Stadt entdecken. Angefangen mit dem Bahnhof Ehrenfeld in direkter Nachbarschaft und den aufsteigenden Nebelschwaden vom Kebabland, bis hin zum Colonius, der Lanxess-Arena und selbstverständlich dem Kölner Dom.

Dieser Anblick macht ganz unmissverständlich die manchmal versteckt liegende Schönheit Kölns deutlich und es wird noch malerischer, als sich die Sonne tief im Westen langsam aber sicher senkt. 

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