Für legale Parkkonzerte müsste die Stadtordnung geändert werden. Ungeachtet dessen kündigen die betroffenen Musiker ein nächstes an.
Knöllchen wegen ParkkonzertenMusiker geben trotz Verbots nächsten Termin bekannt
Zwei Musiker im Konflikt mit den Ordnungsbehörden ihrer Stadt: Nachdem Saxofonist Bernd Delbrügge und Trompeter Ebasa Pallada seit Mai 2021 im Sommer einmal monatlich bei gutem Wetter auf einer Bank im Bickendorfer Rochuspark unbehelligt kleine Konzerte gegeben hatten, soll nun damit Schluss sein. Das Ordnungsamt stufte die Vorstellung Mitte Juli als Straßenkunst ein, nahm Anstoß am Lautsprechereinsatz und verhängte ein Verbot samt Knöllchen.
Bernd Delbrügge will das so nicht hinnehmen. Der Profimusiker will spielen. Für Sonntag, 20. August, 16 bis 17 Uhr, hat er ein neuerliches Konzert an gleicher Stelle angekündigt. Voraussetzung wäre jedoch eine behördliche Zustimmung, um nicht erneut mit dem Ordnungsamt in Konflikt zu geraten.
Rochuspark Köln: Bernd Delbrügge und Ebasa Pallada wollen weiter spielen
Weniger geht es dabei um das Verhalten des Ordnungsdienstes, das in sozialen Medien derzeit hinlänglich kommentiert wird. Wichtiger ist eine Anpassung der Kölner Stadtordnung, um Darbietungen in Parks zu ermöglichen. Die aber wird nicht so schnell geändert werden können.
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Immerhin ist das Thema schon auf Ratsebene angekommen. Erste Einschätzungen gehen jedoch in unterschiedliche Richtungen. Während CDU-Fraktionschef Petelkau auf den Schutz der Grünanlagen vor lärmintensiven Veranstaltungen pocht, wollen SPD und FDP Lockerungen vor allem hinsichtlich des Verbots von Verstärkern.
Rochuspark Köln: Bezirksbürgermeister fordert Fingerspitzengefühl
Eine Lautsprecherbox kam auch bei den Konzerten im Rochuspark zum Einsatz. Darüber wurden Begleitrhythmen zugespielt, während die Instrumente nicht verstärkt waren. Der Ausschuss für Allgemeine Verwaltung und Rechtsfragen wird sich also mit Detailfragen beschäftigen müssen.
Er tagt am Montag, 28. August. Am selben Tag findet auch die Sitzung der Bezirksvertretung Ehrenfeld statt, die sich erst vor kurzem schon zweimal mit der Kölner Stadtordnung befasst hatte. Dabei ging es einmal darum, ob Blumenkübel und Pflanztröge eine Gefahr für Sicherheit und Ordnung darstellen. Bei einer anderen Gelegenheit darum, ob Sitzbänke vor Geschäften störend für Passanten sind.
„Wir könnten erneut den Rat bitten, initiativ zu werden und eine Lösung zu suchen. Aber dort ist das Thema ja schon bekannt“, sagt Bezirksbürgermeister Volker Spelthann (Grüne). Grundsätzlich sei er der Auffassung, dass „nachbarschaftliches Musizieren ohne kommerzielle Absichten“ möglich sein sollte. Dies müsse das Ziel sein, wenn man über Anpassungen der Stadtordnung berate. „Regelungen dürfen allerdings nicht dazu führen, dass dadurch auch vielem anderen Tür und Tor geöffnet wird“, warnt Spelthann.
Er habe sich als Bezirksbürgermeister schon an das Ordnungsamt gewandt und darum gebeten, die Parkkonzerte zumindest noch in diesem Sommer „gütlich“ und „mit Fingerspitzengefühl“ zuzulassen. „Immerhin war dies ja schon während der Pandemie und danach möglich“, merkt Spelthann an. Allzu viele Gelegenheiten, in diesem Sommer zu spielen, werde es ja gar nicht mehr geben, so Spelthann. Auf diese Weise erhalte aber der Ratsausschuss genügend zeitlichen Spielraum, um zu einer tragfähigen Lösung zu bekommen.